POEMAdeutschland

Armut und Umwelt in Amazonien

Trinkwasser

Eines der großen Probleme der Landbevölkerung Amazoniens ist es, an sauberes Trinkwasser zu kommen. Dabei fließen rund 20 % aller Süßwasser auf der Erde im Amazonasgebiet! Doch viele Flüsse sind verschmutzt. Quecksilber von den Goldsuchern, Öl von den Booten, Kot von Rindern, Überdüngung und Abwässer von größeren Ansiedlungen und Agro-Betrieben sind einige der Ursachen. Vor allem Kinder und ältere Menschen leiden darunter. Hautausschläge, Durchfall und Wurmerkrankungen sind die Folgen.

Wir unterstützen die Dorfbewohner in drei Regionen des Bundeslandes Para beim Bau von Brunnenanlagen. Zum einen in der Region Oeiras do Para und Cameta am Unterlauf des Rio Tocantins, zum zweiten in der Region um Altamira/Anapu an der Transamazonica und zum dritten in der Region Santarem im Mündungsgebiet des Rio Tapajos.

Sofern möglich werden Brunnen maschinell gebohrt bzw. selbst gegraben. Ist dies nicht möglich, weil es sich um Überschwemmungsgebiete handelt oder z.B. der Eisengehalt des Grundwassers zu hoch ist, wird das Flusswasser gefiltert und die Entkeimung erfolgt mittels von Solarenergie betriebenen UV-Lampen.

Wir arbeiten mit mehreren Projektpartnern zusammen. Dies u.a. deshalb, weil dadurch gewährleistet ist, dass alle "ihren" Teil zum Gelingen eines Projektes beitragen. Nur wenn alle mitmachen, ist das Projekt erfolgreich. So ist es Aufgabe der Dorfbewohner, die Handarbeiten zu verrichten, den Wasserturm zu bauen und die Gräben zum Verlegen der Wasserrohre zu graben. Der Brunnenbauer wird, sofern möglich, von der Stadtverwaltung der Kreisstadt bezahlt und POEMA übernimmt die Kosten für das Material wie Wasserbehälter, Rohre, Motor, Pumpe, Solarpaneele usw. Wenn möglich werden Solarpumpen eingesetzt, wie z.B. auf den Amazonasinseln bei Santarem.

Bei den Gemeinde-Versammlungen, die vor Projektbeginn stattfinden, werden die Einzelheiten besprochen, die Aufgaben verteilt und vereinbart, welchen Betrag die einzelnen Familien monatlich abführen müssen, um die zukünftigen Reparaturen bezahlen zu können. Mit einem großen Fest werden die Anlagen eingeweiht und ab dem Zeitpunkt ist die Gemeinde für die Anlage, sowie die zukünftigen Reparaturen allein verantwortlich.